Schwarz-Weiß-Fotografie von drei Kindern auf einer Schaukel
© SLUB Dresden / Deutsche Fotothek

Christian Borchert (1942–2000) in Wuischke/Wuježk

Mehr als zwanzig Jahre lang war der in Dresden geborene und in Berlin lebende Fotograf Christian Borchert (1942–2000) ein regelmäßiger Gast in Wuischke/Wuježk. Hier hatte eine Gruppe von Schriftsteller*innen (Elke Erb, Adolf Endler, Kito Lorenc, Heinz Czechowski) seit den frühen 1970er Jahren nach und nach drei beieinanderliegende Gehöfte erworben, um am Fuße des Czorneboh in größtmöglicher Distanz zum offziellen Kulturbetrieb der DDR zu leben, zu arbeiten und sich mit befreundeten Künstlern auszutauschen. Mit Bildern und Texten wird vor Ort an die kulturhistorische Bedeutung des kleinen Dorfes in der sorbischen Oberlausitz erinnert.


  • Ausstellungsort Außenmauer des Haus am Czorneboh, Wuischke bei Bautzen
  • Laufzeit 07.07.2019—26.01.2020

Die Bedeutung von Wuischke

Die Bedeutung von Wuischke/Wuježk als abgelegener und doch zentraler Ort der Literaturund Kulturgeschichte der DDR ist nur Wenigen bekannt.  Zuerst bezog das Berliner Dichterehepaar Elke Erb und Adolf Endler ein altes Mühlgebäude als Sommerwohnsitz. Dann folgte ihr sorbischer Kollege Kito Lorenc, der sich mit seiner Familie ganzjährig im Nachbarhof niederließ. Und schließlich erwarb der Hallenser Dichter Heinz Czechowski ein weiteres benachbartes Umgebindehaus, das er mit seiner damaligen Partnerin notdürftig instand setzte. Die kleine Dichterkolonie war nicht nur ein Refugium für die genannten Autor*innen, sondern auch Rückzugsort und Anlaufstelle für einen weiten Kreis von befreundeten Künstler*innen und Intellektuellen aus der gesamten DDR.

Schwarz-Weiß-Fotografie einer Frau, die in hohem Gras vor einem Baum steht.
© SLUB Dresden / Deutsche Fotothek
Christian Borchert, Elke Erb in Wuischke/Wuježk, 1979

Zu den regelmäßig wiederkehrenden Gästen

Zu den regelmäßig wiederkehrenden Gästen zählte der in Berlin lebende Fotograf Christian Borchert (1942–2000). Im Juni 1976 war er erstmals nach Wuischke gekommen, um Erb, Endler und Lorenc für seinen großen Zyklus der »Künstlerporträts« zu fotografieren. Seit den späten 1970er Jahren besuchte er seine Wuischker Freunde dann fast jedes Jahr und verbrachte hier oft mehrere Wochen, um sich zu erholen und zu arbeiten. Wie wichtig Wuischke für Borchert über die Jahre als emotionaler Ort wurde, zeigt sein Nachlass, in dem das Dorf, seine Menschen und die Dichter mit ihren Familien und Freunden einen eigenen Themenkreis bilden. Mit Bildern und Texten soll hier an dieses Kapitel seines Werks erinnert werden. Vom 26. Oktober 2019 bis zum 8. März 2020 zeigt das Kupferstich-Kabinett die große Retrospektive »Christian Borchert. Tektonik der Erinnerung«.

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Christian Borchert, Auf der Schaukel im Grundstück der Familie Lorenc, 1980

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