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Mit der "Bildanalytischen Photographie" führt Timm Rautert uns die Bedingungen fotografischen Arbeitens vor Augen, von der Aufnahme bis zum Entstehen des Bildes unter dem Vergrößerungsgerät im Labor. Ein planvoll ausgearbeitetes Ensemble analoger Schwarzweiß- und Farbfotografien, Bild-Text-Kompilationen, Bedienungsanleitungen und Versatzstücken fotografischen Materials provoziert grundlegende Fragen, was Fotografie als Medium bedeutet, was von ihr erwartet wird und wie sie die Wahrnehmung von Welt aktiv mitprägt. Obwohl Rauterts Werk von theoretisch-konzeptuellen Fragen durchzogen ist, bleibt es zugänglich – nicht zuletzt durch den subtilen Humor des Künstlers. Bislang unveröffentlichte Notizen und Skizzenmaterial zu der Werkgruppe kommentieren sie begleitend, legen den Blick auf ihre Entstehung frei und beleuchten Rauterts eigene Bezeichnung des Kompendiums als eine "Grammatik" der Fotografie.