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Adrian Zingg, 1734 in St. Gallen geboren und aufgewachsen, in Bern bei Johann Ludwig Aberli und in Paris bei Johann Georg Wille ausgebildet, kam 1766 nach Dresden. Zusammen mit seinem hier ansässigen Schweizer Landsmann, dem Porträtmaler Anton Graff, erwanderte und entdeckte er die sächsische und böhmische Landschaft. Noch heute gilt seine Erschließung dieser Gegenden als Impuls zur Begriffsprägung der „Sächsischen Schweiz“. Zingg betrieb in Dresden eine äußerst erfolgreiche Werkstatt, und als Lehrer für Kupferstich an der Kunstakademie prägte er eine ganze Generation von Landschaftszeichnern in Dresden. Gerade im Bereich der topographischen Landschaftsdarstellung entfaltete er eine weit über seinen Tod im Jahre 1816 hinausgreifende Nachwirkung. Der bedeutendste Erbe und zugleich Überwinder seiner im Zeichen von Aufklärung und Klassizismus entwickelten Landschaftsauffassung war Caspar David Friedrich.