Junks
Die einzelnen Einstellungen in Junks von drei bis vier Minuten sind so aneinander montiert, als handele es sich um autonome Porträts. Sie zeigen unbewegt und „nüchtern“ die minimalen Bewegungen, aber vor allem die Zumutung und schließlich das Misslingen, die Kamera zu fokussieren. Der diffuse Hintergrund mit seiner schwachen Ausleuchtung rührt von einer urbanen Nacht im Rotlichtviertel Amsterdams unweit von Rembrandts Haus in der Jodenbreestraat. Das Halbdunkel erinnert formal an das Licht in der holländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts. Vor allem aber ist es die vertraute Kulisse, der in ihrem Schutz stehenden, hier gefilmten Menschen. Auch die analoge Tonspur mit ihrem ungeordneten Sprechen im Hintergrund lässt die Realität der hier Dargestellten nicht vergessen.