Blick in die Ausstellung
© SKD, Foto: Herbert Boswank

Wols Photograph. Der gerettete Blick

Zum 100. Geburtstag des epochalen Fotografen, Malers und Grafikers

Bis heute bleibt Wols (1913–1951) als Fotograf zu entdecken.
Von Dresden zieht es den künstlerisch ambitionierten jungen, unangepassten Mann 1932 nach Paris, wo er als Porträtfotograf seine künstlerische Laufbahn beginnt. Unangefochten als Metropole der Avantgarde und des modernen Lebens lockte Parisʼ ‚l‘esprit libreʻ seinerzeit junge Lebenskünstler aus der ganzen Welt an, hier ihr Glück zu finden.

  • Laufzeit 17.05.2013—26.08.2013

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Von 1932 bis 1939 schafft Wols sein eindrucksvolles fotografisches Werk, das er nach 1945 aufgrund widriger Lebensumstände und seiner Hinwendung zur Zeichnung und zur Malerei nicht fortsetzt. Die wenigen erhaltenen Fotografien und Negative geraten nach seinem frühen Tod nahezu in Vergessenheit.

schwarze Wände mit ausgestellten Fotografien
© SKD, Foto: Herbert Boswank
Blick in die Ausstellung

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Heute verwahrt das Dresdener Kupferstich-Kabinett den weltweit bedeutendsten Bestand seines fotografischen Œuvres aus dem Nachlass der Schwester, Elfriede Schulze-Battmann. Es sind seltene moderne Abzüge aus den 1960er bis 1970er Jahren von den Originalnegativen sowie eine kleine Zahl kostbarer Originalabzüge aus der Hand von Wols.

Der Katalog und die Ausstellung rücken vom ‚Mythos Wolsʻ ab und stellen auf der Grundlage des wissenschaftlich neu bewerteten Sammlungsbestands seine künstlerische Leistung in den Vordergrund.

Vom 13. April bis zum 6. August 2013, zum hundertsten Geburtstag von Wols (Wolfgang Schulze,1913–1951), bereiten die Kunsthalle Bremen und die MenilCollection in Houston die Ausstellung „Wols: Die Retrospektive“ vor. Es ist die umfangreichste Präsentation des Künstlers seit fast 25 Jahren d.h. seit der Ausstellung im Kunsthaus Zürich 1989 und umfasst ca. 200 Werke (ca. 40 Gemälden, 100 Papierarbeiten und 40 Photographien). Wols‘ ereignisreiche und zugleich tragische Biographie galt bislang stets als der entscheidende Schlüssel für die Deutung seiner Bilder. Die Ausstellung in der Kunsthalle Bremen untersucht nun erstmals den Künstler in der Perspektive seiner Zeit: als Protagonisten der internationalen Avantgarde, der im Dialog mit Surrealismus und Informel eine ebenso markante wie einzigartige Bildsprache entwickelte. Ausgewählte Werkgruppen verfolgen die Entwicklung einer individuellen Formensprache von einer surrealistischen Fantasiewelt zu abstrakten Strukturen und Oberflächentexturen, die schlussendlich in seinem malerischen OEuvre kulminieren. Im Zentrum steht dabei Wols‘ kreativer Entstehungsvorgang, der sich durch einen dialogischen Prozess von Formen unterschiedlichen Charakters auszeichnet. Von den Kuratoren Dr. Ewald Rathke, dem anerkanntesten Wols-Kenner, und Toby Kamps, Kurator an der Menil Collection, wurde eine prägnante Auswahl getroffen, die das Schaffen dieser herausragenden Künstlerfigur im 20. Jahrhundert in ein neues Licht setzt und dessen Aktualität eindrucksvoll demonstriert. Den Grundstock bilden die reichen Sammlungsbestände des Künstlers, die sich in der Menil Collection und in der Sammlung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung in Bremen befinden, wie zahlreiche Leihgaben aus Museums- und Privatbesitz. Mehr zur Ausstellung in Bremen.

Vom 17. Oktober bis zum 26. Januar 2014 zeigt das Museum Wiesbaden aus Anlass des 100. Geburtstages von Wolfgang Otto Schulze (1913–1951) eine umfassende Ausstellung zu Leben und Werk dieses heute zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts zählenden Malers, Photographen und Zeichners. Wolfgang Otto Schulze verlässt Deutschland 1933 wegen des für ihn unerträglichen politischen Klimas und siedelt sich ab 1937 zunächst in Barcelona und dann auf Mallorca und Ibiza an. 1935 zieht er nach Paris, wo er als Portraitfotograf tätig wird. Eine versehentliche Verkürzung seines Namens in einem Telegramm nimmt er zum Anlass, sich ab 1937 „Wols“ zu nennen. Er verkehrt im Kreis der Surrealisten und pflegt freundschaftliche Kontakte unter anderen mit Max Ernst, Tristan Tzara, André Masson und Marcel Duhamel. Während der deutschen Besatzung lebt er versteckt in Dieulefit bei Montélimar, wo er schreibt und mit der Ölmalerei auf kleinen Formaten beginnt. Unmittelbar nach dem Krieg zeigt der Pariser Galerist René Drouin zum ersten Male eine Ausstellung seiner Werke. Der Galerist versorgt Wols in den folgenden Jahren mit Leinwand und Farbe, worauf in kurzer Zeit 40 Ölgemälde entstehen. Als Wols 1951 aufgrund einer falsch diagnostizierten Vergiftung stirbt, gilt er unter Künstlern und Kunstkennern bereits als Vorreiter der sich ausbildenden informellen Malerei. Das Museum Wiesbaden gehörte zu den ersten Institutionen, die sich dem Werk Wols’ zuwenden: Im Sommer 1961 findet hier anlässlich seines zehnten Todestages eine erste Museumsausstellung seines Werkes statt. Im Jahre 2013 widmet sich das Museum dem Künstler abermals und wird in einer Retrospektive die Lebensstationen von Wols von Dresden über Berlin bis Les Milles in Aix-en-Provence, Cassis, Dieulefit und Paris nachzeichnen. Gezeigt werden Ölgemälde, Zeichnungen und Aquarelle, Photographien und Druckgraphiken, sowie persönliche Gegenstände und Dokumente des Künstlers. Zudem werden anhand von handschriftlichen Aphorismen und Briefen, persönlichen Dingen, Notizen sowie historischen Katalogen und Filmen die Lebensumstände des Künstlers in der Zeit von 1933 bis 1951 aufgezeigt. Mehr zur Ausstellung in Wiesbaden.

Katalog

Die Publikation zur Sonderausstellung

Wols Photograph. Der gerettete Blick

Zum 100. Geburtstag des epochalen Fotografen, Malers und Grafikers (68,00 €, ISBN: 978-3-7757-3605-3)

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