1997 und 2001 erhielt das Kupferstich-Kabinett Dresden in zwei Teilen den schriftlichen Nachlass von Elfriede Schulze-Battmann (1910-2001), der Schwester des Künstlers Wols (Wolfgang Otto Schulze, Berlin 1913–1951 Paris). Wols gehört zu den bedeutenden Künstlern der Zwischenkriegsavantgarde und Nachkriegsmoderne. In der Fotografie gilt er als wichtiger Vertreter des Neuen Sehens und des Surrealismus, in der Malerei als Vorreiter des Informel. Sein Werk als Fotograf, Maler und Druckgrafiker entstand nach seiner Auswanderung nach Frankreich 1932.
Als Teil ihres Wols-Archivs überließ Elfriede Schulze-Battmann dem Kupferstich-Kabinett Dresden auch den mit über 1.000 Modern Prints weltweit größten Bestand von Wols‘ fotografischen Arbeiten. Diese Werke sind vom schriftlichen Nachlass separiert und wurden in die Sammlung des Kupferstich-Kabinetts aufgenommen. 47 der Modern Prints, die größtenteils in den 1960er und 1970er Jahren entstanden sind, hatte sie bereits 1982 nach Dresden geschenkt.
Schenkung und Nachlass von Elfriede Schulze-Battmann bildeten die Grundlage der Werkauswahl für die Ausstellung und den begleitenden Katalog Wols Photograph. Der gerettete Blick, in der das Dresdner Kupferstich-Kabinett das fotografische Werk von Wols erstmals umfassend vorstellte. Weitere Stationen der Ausstellung waren 2014 der Martin-Gropius-Bau in Berlin und das Musée d'Art moderne de la Ville de Paris.
In dem schriftlichen Nachlass des Archivs finden sich neben persönlichen Dokumenten Briefe mit Kuratoren und Institutionen der europäischen Nachkriegsmoderne über diverse Einzel- und Gruppenausstellungen zum Werk von Wols. Darunter sind bedeutende Projekte wie die documenta 1 und 2 oder die Biennale in Venedig 1958, die Ausstellung Wols Photograph von 1978 und die wichtige Werkschau Wols. Bilder, Aquarelle, Zeichnungen, Photographien, Druckgraphik in Zürich und Düsseldorf von 1989/90. Eine detaillierte Aufzählung ist dem Findbuch zu entnehmen.
Das Wols-Archiv kann auf Anfrage genutzt werden. Bitte wenden Sie sich an: bjoern.egging@skd.museum
